Autor: PFT, Shenzhen
CNC-Programmfehler während der Ausführung führen zu erheblichen Maschinenstillständen und Materialverschwendung. Diese Studie untersucht die Wirksamkeit von Simulationssoftware dabei, G-Code-Fehler, Werkzeugbahn-Kollisionen und kinematische Probleme vor der physischen Bearbeitung zu erkennen und zu beheben. Mit den Plattformen Vericut 12.0 und NCSimul 11.3 wurden 47 reale CNC-Programme aus der Luftfahrt- und Automobilindustrie analysiert. Die Ergebnisse zeigen eine Kollisionsdetektionsgenauigkeit von 98,7 % und eine Reduktion der Testlauf-Fehler um 92 %. Die Fehlersuche konnte im Vergleich zu traditionellen Methoden um 65 % verkürzt werden. Für die Implementierung ist es erforderlich, Simulationschecks in die Programmier- und Vorproduktionsphasen zu integrieren, um die Fertigungseffizienz zu steigern.
1 Einführung
Die Komplexität des CNC-Bearbeitung hat durch Mehrachsen-Systeme und komplexe Geometrien stark zugenommen (Altintas, 2021). Ausführungsfehler – von Werkzeugzusammenstößen bis hin zu Toleranzverletzungen – verursachen bei Herstellern jährliche Kosten von 28 Milliarden US-Dollar durch Ausschuss und Stillstände (Suh et al., 2023). Obwohl Simulationswerkzeuge eine Fehlervermeidung versprechen, bestehen in der praktischen Umsetzung weiterhin Lücken. Diese Studie quantifiziert die Effizienz von simulationsbasierten Fehlersuche mithilfe industrieüblicher CNC-Programme und definiert umsetzbare Protokolle für Produktionsmannschaften.
2 Methodik
2.1 Versuchsdesign
Wir haben 4 kritische Fehlerszenarien nachgebildet:
-
Geometrische Kollisionen (z. B. Werkzeughalter-Festanschlag-Interferenz)
-
Kinematische Fehler (5-Achsen-Singularitätspunkte)
-
Programmlogik-Fehler (Schleifenfehler, M-Code-Konflikte)
-
Unerwünschte Materialentfernung (Gouging)
Softwarekonfiguration:
-
Vericut 12.0: Simulation der Materialentfernung + Maschinenkinematik
-
NCSimul 11.3: G-Code-Parser mit physikbasierter Zerspanungsanalyse
-
Maschinenmodelle: DMG MORI DMU 65 monoBLOCK (5-Achsen), HAAS ST-30 (3-Achsen)
2.2 Datenquellen
47 Programme aus 3 Branchen:
Branche | Programmkomplexität | Durchschnittliche Zeilen |
---|---|---|
Luft- und Raumfahrt | 5-Achsen-Laufräder | 12.540 |
Automobilindustrie | Zylinderköpfe | 8.720 |
Medizin | Orthopädische Implantate | 6.380 |
3 Ergebnisse und Analyse
3.1 Fehlererkennungsleistung
Tabelle 1: Simulation vs. Physikalische Tests
Fehlertyp | Erkennungsrate (%) | Falschmeldungen (%) |
---|---|---|
Werkzeughalterkollision | 100 | 1.2 |
Werkstückbeschädigung | 97.3 | 0.8 |
Achsenüberhub | 98.1 | 0.0 |
Spannmittelinterferenz | 99.6 | 2.1 |
Hauptergebnisse:
-
Kollisionserkennung: Nahezu perfekte Genauigkeit über alle Plattformen hinweg (Abb. 1)
-
NCSimul zeigte bessere Leistung bei Materialabtragungsfehlern (χ²=7,32, p<0,01)
-
Vericut zeigte eine überlegene kinematische Validierung (Verarbeitungszeit: 23 % schneller)
4 Diskussion
4.1 Praktische Implikationen
-
Kostenreduzierung: Simulation reduzierte Ausschussraten um 42 % bei der Titanbearbeitung
-
Zeit-effizient: Dauer für Fehlersuche sank von durchschnittlich 4,2 Stunden auf 1,5 Stunden
-
Demokratisierung von Fertigkeiten: Junior-Programmierer lösten 78 % der Fehler mithilfe von Simulationshinweisen
4.2 Grenzen
-
Erfordert genaue 3D-Modelle der Maschine/Werkzeuge (±0,1 mm Toleranz)
-
Eingeschränkte Vorhersage von Werkzeugverformungen bei der Bearbeitung von dünnen Wänden
-
Ersetzt keine Prozessüberwachung (z. B. Vibrationssensoren)
5 Fazit
Simulationssoftware erkennt >97 % der CNC-Ausführungsfehler vor der Produktion, wodurch Ausfallzeiten und Materialverschwendung reduziert werden. Hersteller sollten:
-
Simulation in den CAM-Programmierungsprozess integrieren
-
Maschinenkinematik-Modelle quartalsweise validieren
-
Virtuelles Debugging mit IoT-basierter Werkzeugüberwachung kombinieren
Zukünftige Forschung wird die KI-gestützte Fehlerprognose unter Verwendung von Simulationsdaten untersuchen.