Hochvorschub- vs. traditionelles Planfräsen bei Guss-Einspritzköpfen
Gusseisen bleibt aufgrund seiner thermischen Stabilität das dominierende Material für Diesel-Zylinderköpfe, aber bearbeitung kosten machen 18–25 % der Gesamtproduktionskosten aus. Während das traditionelle Planfräsen bewährte Präzision bietet, versprechen neuere Hochvorschub-Strategien schnellere Materialabtragsraten. Diese Studie untersucht, ob moderne HFM-Werkzeuge die Automobilstandards der Klasse II (ISO 12164-2) erfüllen können, während sie gleichzeitig den Durchsatz verbessern.
Methodik
1. Versuchsaufbau
Wir bearbeiteten Grauguss-Proben (Güte G3000) unter drei Bedingungen:
• Traditionell: 4"-Planfräser, 0,012"/Zahn, 500 SFM
• HFM: Werkzeug mit 1,5" Durchmesser, 0,039"/Zahn, 985 SFM
• Hybrid: HFM-Schlichten + traditionelles Finishen
Alle verwendeten Tests:
• Kühlmittel: 8%ige synthetische Emulsion (Blaser Swisslube)
• Messung: Mitutoyo Koordinatenmessgerät (Wiederholgenauigkeit 0,0002")
• Werkzeugverschleißüberwachung: Zoller Genius 3
2. Datenerfassung
Alle 15 Zyklen erfasste Parameter:
• Oberflächenrauheit (Mitutoyo SJ-410)
• Flankenverschleiß des Werkzeugs (ISO 3685-Standard)
• Tatsächliche vs. programmierte Zykluszeiten
WICHTIGE ERKENNTNISSE
• HFM zeigte 28 % schnellere Metallabtragung, erforderte jedoch häufigeren Werkzeugwechsel
• Traditionelles Fräsen erzeugt geringere Unebenheit (0,003" vs. 0,005")
• Hybrider Ansatz vereint Geschwindigkeit und Präzision
Diskussion
1. Praktische Implikationen
Für Motorenwerke mit hohem Volumen:
• HFM ist sinnvoll für Vorbearbeitung, wo ±0,02" Toleranzen ausreichen
• Traditionelle Methoden bleiben für die endgültigen Dichtflächen vorzuziehen
Werkzeugkostenanalyse zeigt:
• HFM spart 3,20 $/Teil an Arbeitskosten
• Fügt 1,75 $/Teil an Insert-Kosten hinzu
2. Grenzen
Ergebnisse gelten speziell für:
• G3000 Grauguss
• Härtebereich 35-45 HRC
• Vertikale Bearbeitungszentren
Fazit
HFM zeigt deutliche Zeitersparnisse bei der Bearbeitung von Grauguss-Zylinderköpfen, wenn strategisch eingesetzt. Hersteller sollten:
• HFM für nicht kritische Oberflächen anwenden
• Traditionelles Fräsen für Endbearbeitungsschritte einsetzen
• Hybride Ansätze für komplexe Geometrien in Betracht ziehen
Zukünftige Forschung sollte die Eignung von HFM für kompaktierten Graphiteisen (CGI) untersuchen.